„Lesezeit: ca. 4 Minuten“

Sam wächst in der Nähe von Sydney (Australien) auf und ist eine lebenslustige Frau. Sie ist sportlich und lebt ihren Bewegungsdrang mit Wanderungen, Radtouren oder als Surferin aus – sie liebt den Strand und das Meer. Das unbeschwerte Leben endet in Thailand auf einer Urlaubsreise, wo ein folgenschwerer Unfall passiert. Aufgrund eines morschen Geländers stürzt Sam sechs Meter in die Tiefe. Sie überlebt zwar mit schweren Kopf- und Rückenverletzungen, doch bleibt sie von der Brust abwärts gelähmt.

Sam Bloom: „Ich war völlig am Boden zerstört“

Als Sam nach sieben Monaten aus dem Krankenhaus entlassen wird, zwingt sie der Rollstuhl in ein Gefängnis. Sie ist so unglücklich darüber, dass sie ihren Lebenswillen verliert und sich zurückzieht. Sie kann sich nicht mehr gut um ihre Kinder kümmern und ihr geliebtes Meer scheint unerreichbar zu sein. Ihre Behinderung kennt keine Gnade! Sam weint sich in den Schlaf und sie wacht weinend wieder auf. Depressionen stürzen sie in ein verbittertes Leben.

Sam Bloom: „Ich wollte niemanden sehen. Das alles ist ziemlich frustrierend. Ich muss einfach immer daran denken, was ich normal getan hätte“

Eines Tages findet der Sohn von Sam eine kleine Elster, die aus ihrem Nest gefallen ist. Das Küken ist verletzt, ein Flügel hängt schlaff herunter. Sie nehmen das Vögelchen mit nach Hause und beschließen, es gesund zu pflegen. Aus einem alten Wäschekorb bauen sie ein Nest aus weichem Baumwollstoff. Den Vogel taufen sie Penguin.

Sam Bloom: „Ich habe mich sofort in diesen süßen Vogel verliebt. Wenn wir ihn dort gelassen hätten, wäre er gestorben“


Sam übernimmt die Verantwortung für den Vogel und verbringt viel Zeit mit ihm. Penguin entwickelt sich zu einem echten Haustier und beide werden unzertrennlich. Wenn Sam Hausarbeiten erledigt, sitzt der Vogel auf ihrem Kopf oder an ihrer Seite. Mal spricht Sam mit Penguin, mal singt ihr der Vogel etwas vor. Es kommt vor, dass beide nur stundenlang still nebeneinandersitzen. Das gemeinsame Schicksal eines gelähmten Körpers führt zu einer tiefen Bindung zwischen Sam und Penguin. Sam wird klar, dass es ihr besser geht, wenn sie sich um jemand anderen kümmern kann.

Sam Bloom: „In gewisser Weise hielten wir einander am Leben. Penguin war mein ständiger Begleiter, und ich erzählte ihm genau, was mir durch den Kopf ging“

Trotz Penguin hat Sam mit ihrer Depression zu kämpfen. Schlimm wird es, wenn sie sich Bilder aus der Vergangenheit ansieht, die sie glücklich mit Familie und Freunden zeigen. Erinnerungen aus einem anderen, glücklicheren Leben. Diese Augenblicke sind für die querschnittgelähmte Sam unerträglich. Wütend schlägt sie Bilderrahmen ein, Fotos fliegen und Glas splittert. Plötzlich taucht ein kleiner Vogel auf, der damit nicht einverstanden ist. Penguin hüpft auf die Knie von Sam und blickt sie erbost an. Aus Leibeskräften beginnt der Vogel zu schreien, ganz so als wollte er sagen: „Was ist los mit dir? Kannst du dich nicht einfach zusammenreißen?“ Sam wird bewusst, dass es so nicht weitergehen kann. Sie muss sich mit ihrer Lähmung auseinandersetzen.

Sam Bloom: „In gewisser Weise war ich bereits gestorben. Aber dann brachte mich ein kleiner Vogel zurück ins Leben. Es fühlte sich so an, als ob er Mitgefühl hätte“

Mit der Zeit findet Penguin zu alter Stärke, sein Flügel heilt und er lernt zu fliegen. Ein besonderer Augenblick für Sam, als sie den Vogel zum ersten Mal vor dem Haus ins Tal segeln sieht. Sie ist überglücklich! Trotzdem kehrt Penguin ständig zur Familie zurück. Sam entwickelt neues Vertrauen in das Leben. Sie richtet ihre Aufmerksamkeit auf Dinge, die sie trotz ihrer Behinderung tun kann. Mit Kajakfahren entdeckt sie eine neue Sportart für sich – außerdem ist sie seit langer Zeit wieder in ihrem geliebten Meer. Ein Hoffnungsschimmer für Sam zurück in ein besseres Leben.

Sam Bloom: „Ich glaube, meine Genesung verlief parallel mit der Penguins. Mein Ehrgeiz kehrte zurück und ich hatte Spaß“

Nach fast zwei Jahren fliegt Penguin für immer weg – zu einer Zeit, als Sam wieder ihre Lebensfreude entdeckt hat. Das Universum schickte Sam einen Vogel, der sie aus ihrer schwersten Krise geführt hat. Penguin trat zum perfekten Zeitpunkt in das Leben vom Sam – und ging auch wieder zur richtigen Zeit.

Sam Bloom: „Noch heute staune ich darüber, dass zwei glänzende Augen und ein paar Gramm Flaum genügten, um mich aus meiner bitteren Besinnungslosigkeit zu ziehen. Ich hatte gedacht, ich würde ihm das Leben retten, aber in Wahrheit rettete er meines“

[Anzeige]

Das Buch von Sam Bloom über Amazon bestellen:

Sam Bloom: Penguin Bloom – Der kleine Vogel, der unsere Familie rettete

Einzelnachweise (abgerufen am 18.07.2022):
1. www.rnd.de – „Beflügelt“ – Gelähmte Sam Bloom über die Elster, die ihr Leben veränderte
2. www.focus.de – Ein Engel namens Penguin Bloom
3. wikipedia.org – Sam Bloom