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Eine Frau müht sich einen Berg hinauf, um ihren Mann etwas Essen zu bringen. Während dem Aufstieg passiert das Unglück, sie rutscht aus und verletzt sich schwer. Dashrath Manjhi versucht sofort, seine große Liebe zum nächsten Arzt zu bringen. Da es keine direkte Anbindung von seinem entlegenen Dorf zur Stadt gibt, muss er einen 70 Kilometer langen Pfad laufen, der um die unwegsame Hügelkette herum führt. Durch den Zeitverlust kann seine Frau nicht mehr gerettet werden und sie stirbt in den Händen von Dashrath Manjhi.

Voller Trauer geschieht etwas Seltsames in seinem Kopf. Er will sich nicht mehr damit abfinden, dass Verletzungen und Todesfälle durch diese Hügelkette an der Tagesordnung stehen. Da die Behörden ihn immer wieder abblitzen lassen, schreitet Dashrath Manjhi zur Tat. Er verkauft seine drei Ziegen, um sich Hammer, Meißel und ein Seil zu kaufen. Sein Ziel: Er will einen Pfad durch das Bergmassiv schlagen, damit andere nicht das gleiche Schicksal erleiden wie er.

Dashrath Manjhi: „Der Hügel hatte uns jahrhundertelang Ärger und Trauer bereitet. Also entschied ich mich einfach, dass ich es ganz alleine machen würde“

Als Dashrath Manjhi sein Vorhaben beginnt, halten ihn die Menschen für verrückt. Sie reden auf ihn ein und versuchen ihn zu überzeugen, dass er es niemals schaffen wird. Auch seine eigene Familie versucht ihn umzustimmen, doch Dashrath Manjhi bleibt entschlossen. Zwischen 8 Uhr und 13 Uhr hält er sich als Feldarbeiter über Wasser, die restliche Freizeit widmet er sich seinem Projekt. Von 4 Uhr bis 8 Uhr morgens und von 13 Uhr bis spät abends. Er gräbt, hackt und schleppt schwere Felsbrocken. Unermüdlich, auf sich allein gestellt und unbeeindruckt von den vielen Kritikern.


Foto von laashin.com

Wochen und Monate vergehen, der beharrliche Bergarbeiter arbeitet noch immer an seinem Projekt. Langsam sind erste Fortschritte zu sehen! Es findet ein Umdenken der Dorfbewohner statt. Sie honorieren die Ausdauer des Bergmannes und fangen an, ihn beim Kauf neuer Werkzeuge und mit Essen zu unterstützen. Dashrath Manjhi bleibt konsequent und arbeitet Tag und Nacht, bis er seine Vision endlich vollendet hat. Nach unglaublich 22 Jahren! Er hackt einen 110 Meter langen, bis zu 7,6 Meter tiefen und 9,1 Meter breiten Einschnitt durch die felsigen Hügel. Dies entspricht der Länge eines Fußballfeldes und der Höhe von 2,5 Stockwerken. Die Wegstrecke zur nächsten Stadt verringert sich dadurch auf wenige Kilometer. Dorfbewohner aus 60 Dörfern finden jetzt leichteren Zugang zu Schulen, Arbeitsplätzen und medizinischer Versorgung.

Wir alle bekommen einen Berg zugewiesen, um anderen zu zeigen, dass er besiegt werden kann. Wir sind die Bergführer und es liegt an uns, den ersten Schritt zu setzen. Nutzen wir den Schwung von Schicksalsschlägen, können wir die Welt verändern. So wie es ein mutiger Inder tat, der seinen eigenen Berg in Bewegung gesetzt hat!

Dashrath Manjhi: „Meine Liebe zu meiner Frau war der erste Funke, der in mir den Wunsch entfachte, eine Straße zu bauen. Aber was mich all die Jahre ohne Angst und Sorge arbeiten ließ, war der Wunsch, dass Tausende von Dorfbewohnern den Hügel mit Leichtigkeit überqueren konnten, wann immer sie wollten“


Foto von laashin.com

Einzelnachweise (abgerufen am 01.04.2019):
1. www.epochtimes.de – Seine Frau starb bei einem Unfall.
2. www.ludwiglingg.ch – Dashrath Manjhi – der Mann, der einen Berg bewegte
3. www.thetrumpet.com – The Man Who Moved a Mountain
4. www.odditycentral.com – Dashrath Manjhi – The Man Who Moved a Mountain