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Desmond Doss wächst in ärmlichen Verhältnissen in Virginia auf. Schon früh muss er die Schule abbrechen, um seine Familie mit Gelegenheitsjobs zu unterstützen – die Wirtschaftskrise hat das Land schwer getroffen. Als die Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg eintreten, meldet er sich freiwillig zum Dienst. Er sieht es als Ehre an, seinem Land zu dienen. Da Desmond jedoch gläubig erzogen wird, will er weder eine Waffe tragen noch auf andere Menschen schießen. Er zieht nicht in den Krieg, um zu töten, sondern um Menschenleben zu retten.
Desmond Doss: „Ich hatte das Gefühl, dass es eine Ehre war, Gott und dem Land zu dienen“
Beim Militär wird Desmond wegen seines Glaubens verspottet. Er ist der Sonderling, über den man sich lustig macht. An der Tagesordnung: Beschimpfungen, Beleidigungen und Einschüchterungsversuche! Wenn er am Abend betet, wirft man mit Schuhen nach ihm. Vorgesetzte drohen mit dem Kriegsgericht, weil er keine Waffe anfassen will. Sie versuchen Desmond mit allen Mitteln, zur Aufgabe zu zwingen. Aber dieser hält durch und weigert sich, aus der Armee auszutreten. Tief in seinem Herzen spürt er, dass er gebraucht wird. Nach langen Auseinandersetzungen wird er schließlich einer Einheit zugeteilt, um als Sanitäter tätig zu sein.
Desmond Doss: „Sie machten sich über mich lustig“
Okinawa, Japan. Eine der blutigsten Schlachten des Zweiten Weltkrieges nimmt ihren Lauf. Die Einheit von Desmond muss eine 100 Meter hohe Felswand besteigen, um ein Plateau einzunehmen. Oben angekommen sitzen sie in der Falle, sofort sind sie einem schweren Artillerie- und Maschinengewehrbeschuss ausgesetzt. Die Schlammpfützen tränken sich mit Blut, ohrenbetäubender Lärm und verzweifelte Hilfeschreie wechseln sich ab. Weniger als ein Drittel der Männer schafft es wieder zurück, der Rest liegt verwundet oder tot auf feindlichem Gebiet. Die verletzten Soldaten werden zurückgelassen. Sie wissen, dass sie ohne Hilfe verloren sind. In dieser Kriegshölle haben viele mit dem Leben abgeschlossen. Plötzlich taucht aus dem Nichts eine Gestalt auf – es ist Desmond Doss!
Desmond Doss: „Ich hatte diese Männer da oben und ich sollte sie nicht zurücklassen“
Desmond beginnt sich um die Zurückgebliebenen zu kümmern. Unter höchster Lebensgefahr – die Japaner wollen vor allem Sanitäter ausschalten, um die Moral der Soldaten zu brechen – wagt sich Desmond immer wieder auf das Plateau hinaus. Mit letzter Kraft zieht er die Männer an den Rand des Abhanges und seilt sie dort mit einem selbst gelernten Knoten ab. Stundenlang schleppt er einen Verletzten nach dem anderen durch den feindlichen Kugelhagel. Das Maschinengewehrfeuer ist manchmal so stark, dass Männer in zwei Hälften geschnitten werden. Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass alles gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn ergibt, egal wie es ausgeht. Hunderte Male wiederholt Desmond sein Gebet: „Herr, hilf mir noch einen zu holen. Nur noch EINEN!“
Wie durch ein Wunder überlebt Desmond die Hilfsaktion. Er verharrt 12 Stunden auf diesem Plateau und rettet im Alleingang etwa 75 Menschenleben. Als er bei weiteren Einsätzen selbst verwundet wird, weigert er sich, Sanitäter anzufordern, weil er darauf besteht, schwerer verletzten Soldaten zuerst zu helfen. Bis zum Ende des Krieges zeigt er Mitgefühl für seine Kameraden.
In der Heimat wird Desmond vom US-Präsidenten mit der höchsten militärischen Auszeichnung geehrt. Er ist der erste Soldat, der diese Anerkennung bekommt, ohne eine einzige Kugel im Krieg abgefeuert zu haben.
Der Krieg bringt Menschen dazu, die schlimmsten Dinge zu tun. Desmond Doss zeigt in dieser Grausamkeit die größten Tugenden, zu denen die menschliche Natur fähig ist. Er weigert sich, anderen Menschen Leid zuzufügen, selbst wenn es das eigene Leben kostet. Liebe und Hilfsbereitschaft sind die stärksten Waffen, die uns zur Verfügung stehen – es braucht nur Mut, sie einzusetzen.
Desmond Doss: „Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich mein Leben über das meiner Kameraden stellen sollte“
Der Film zu der wahren Geschichte:
Einzelnachweise (abgerufen am 23.08.2021):
1. www.desmonddoss.de – Der Held ohne Waffe
2. www.ryukyushimpo.jp – Hacksaw Ridge’s real life protagonist
3. www.eslkevin.wordpress.com – A great Story: Desmond T. Doss
4. wikipedia.org – Desmond Doss