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Martin Cooper wurde am 26. Dezember 1928 in der Stadt Chicago (USA) geboren und zeigte bereits in jungen Jahren starkes Interesse an maschinellen und technischen Dingen. Ständig zerlegte er Sachen, um zu verstehen, wie diese funktionierten, und baute sie dann wieder zusammen. So forschte und tüftelte er oft den ganzen Tag und es war kaum verwunderlich, dass er in späteren Jahren an der Technischen Universität in Chicago Elektrotechnik studierte und auch erfolgreich seinen Abschluss schaffte.
Martin Cooper: „Ich habe als Kind versucht, wirklich zu verstehen, wie die Dinge funktionierten“
Danach bekam Martin Cooper eine Anstellung bei der Firma Motorola in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Hier konnte er seiner Kreativität freien Lauf lassen und war vor allem auf Funkanlagen spezialisiert. Die Polizei von Chicago war zu dieser Zeit mit einem Funkgerät im Auto ausgestattet, um mit der Zentrale in Verbindung treten zu können. Waren die Polizisten jedoch weiter weg von ihrem Fahrzeug, konnten sie keine schnelle Meldung machen, da dies nur im Polizeiwagen direkt möglich war. Martin Cooper entwickelte aus diesem Grund mit einem Team eine Konstruktion, wo die Polizisten immer einen eigenen Empfänger bei sich trugen, um mit der Funkanlage im Auto verbunden zu sein. So war nun erstmals eine Kontaktaufnahme mit der Zentrale auch außerhalb des Fahrzeuges möglich.
Da dieses System praktisch war und auf große Beliebtheit stieß, wollte Martin Cooper nun beweisen, dass die Herstellung eines komplett tragbaren Funkgerätes möglich war. In dieser Zeit war Kommunikation über weite Strecken hauptsächlich nur mit Briefen möglich oder man war auf das kabelgebundene Telefon angewiesen. Martin Cooper hatte eine große Vision von einem Telefon, welches man ständig bei sich hatte und wo man jederzeit erreichbar war. Er begann zu experimentieren und nutzte all seine Erfahrung, welche er sich in den letzten Jahren mühevoll aufgebaut hatte. Aber bald mehrten sich negative Stimmen, welche nicht an sein Projekt und seine Idee glaubten.
Martin Cooper: „Es gab eine Menge Neinsager. Unser Traum war es, dass eines Tages niemand mehr auf einem drahtgebundenen Telefon sprechen würde. Jeder würde auf einem drahtlosen Telefon sprechen“
Die Forschungsabteilung rund um Martin Cooper benötigte viel Geld, um die Entwicklung dieses neuartigen Telefons voranzutreiben. Ständig bekam Martin Cooper Druck von seinen Vorgesetzten, denn sie wollten Ergebnisse sehen und vor allem hohe Umsätze. Martin Cooper wusste, dass sein Projekt sehr viele Geldmittel verschlang, aber er wusste auch, dass sich seine Idee irgendwann durchsetzen musste. Mit viel Fleiß wurde schließlich der erste Prototyp des Mobiltelefons hergestellt, welches mehr als ein Kilogramm wog und eine Länge von mehr als 20 cm hatte. Es war der 03. April 1973, als Martin Cooper das erste Telefonat der Welt über ein Handy führte, doch wer sollte sein erster Gesprächspartner werden?

Martin Cooper rief ausgerechnet bei seinem größten Rivalen an, dem Technikchef von „Bell Labs“, einer ebenfalls großen Forschungseinrichtung in der Telekommunikationsbranche. Dieser konnte es kaum fassen, dass Martin Cooper gerade mitten in der Stadt New York unterwegs war und bereits drahtlos telefonieren konnte. Martin Cooper war stolz auf sein neu entworfenes Mobiltelefon, er hatte mit seinem ersten Gespräch nicht nur die Funktionstüchtigkeit des Handys bewiesen, sondern hatte auch gleichzeitig seine erbittertsten Konkurrenten bloßgestellt.

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Martin Cooper reichte am 17. Oktober 1973 erfolgreich das Patent für seine Erfindung ein. Es dauerte aber noch einige Jahre, bis das weltweit erste kommerzielle Handy von Motorola auf den Markt kommen sollte. Das Dynatac 8000X hatte nur eine kurze Gesprächsdauer und kostete knapp 4.000,– US-Dollar. Trotz des hohen Preises verkaufte sich das Handy aber sensationell und nach nur einem Jahr hatten bereits mehr als 300.000 Menschen dieses Mobiltelefon erworben. Durch technische Weiterentwicklungen und neuen Innovationen verbreitete sich das Handy sehr schnell, es wurde zu einem Verkaufsschlager auf der ganzen Welt.
Martin Cooper führte die Menschen durch das neue Mobiltelefon in eine neue Ära der Kommunikation. Es gab kaum eine Erfindung in der Geschichte der Menschheit, welche so tiefgreifend in den Alltag der Menschen eingriff wie das Mobiltelefon.
Martin Cooper: „Wir wussten, dass eines Tages jeder ein Telefon haben würde, aber es war schwer, sich vorzustellen, dass es zu meinen Lebzeiten passieren würde“