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Kevin Pearce wurde am 01. November 1987 in Hanover (USA) geboren und stand bereits im Alter von sechs Jahren zum ersten Mal auf einem Snowboard. Er nutzte jede freie Minute, um sich neue Tricks mit dem Snowboard beizubringen und waghalsige Sprünge zu üben. Auf selbstgebauten Schanzen trainierte er so lange, bis er seine Manöver perfekt beherrschte. Kevin Pearce ließ sich auch von den vielen Stürzen nicht unterkriegen und er stieg bald zu einem der besten Snowboarder im Freestyle auf. Bei den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver (Kanada) wollte er seine Karriere mit der Goldmedaille krönen und begann dafür noch härter an sich zu arbeiten.


Am 31. Dezember 2009, kurz vor den Olympischen Spielen, freute sich Kevin Pearce auf eine rauschende Silvesterfeier gemeinsam mit seinen Freunden. Doch zuvor wollte er noch auf einer Halfpipe trainieren, um einen tollkühnen Trick einzustudieren, womit er bei den Olympischen Spielen sehr gute Chancen auf eine Goldmedaille hatte. Mit einem mächtigen Satz sprang Kevin Pearce meterhoch über die Halfpipe hinaus in den blauen Himmel, jedoch sollte sich das Leben für ihn wenige Sekunden später für immer verändern. Die Landung endete in einem Desaster und er knallte mit dem Kopf voran auf den harten Schnee. Der 22-jährige Kevin Pearce wurde schwerverletzt mit einem Hubschrauber in das nächste Krankenhaus gebracht, wo die Ärzte um das Leben des Snowboarders kämpften.

Kevin Pearce: „Zu Beginn sah es so aus, als würde ich nicht überleben“

Kevin Pearce erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und er wurde in ein künstliches Koma versetzt. Fast vier Wochen lag er auf der Intensivstation des Krankenhauses, aus einer großen Olympiahoffnung war nun ein Pflegefall geworden. Während die anderen Snowboarder ihre Sprünge in den Schnee setzten und sich von den Zuschauern feiern ließen, war der Anblick von Kevin Pearce schockierend. Überall ragten Kabel aus seinem Körper und niemand wusste, wie schwer die Schäden in seinem Kopf waren. Kevin Pearce überlebte zwar diesen schweren Unfall, doch er hatte mit ernsthaften Folgeschäden zu kämpfen, welche für ihn zur größten Herausforderung in seinem Leben werden sollten.


Kevin Pearce war gezwungen, wieder ganz von vorne anzufangen. Er musste sich die einfachsten Dinge nochmals beibringen, wie zum Beispiel lernen zu sprechen oder zu laufen. Die normalsten Gehversuche scheiterten und er war ständig auf einen Rollstuhl angewiesen. Durch ein beeinträchtigtes Sehvermögen musste er zudem eine Brille tragen und Kevin Pearce musste einsehen, dass seine Genesung sehr lange Zeit in Anspruch nehmen würde. Mit Hilfe der Ärzte und seiner Familie trainierte Kevin Pearce bis zu acht Stunden am Tag, um sich Millimeter für Millimeter ins Leben zurückzukämpfen. Mit harter monatelanger Arbeit schaffte er es, sich trotz vieler Rückschläge nicht entmutigen zu lassen und langsam wieder in ein normales leben zurückzukehren. Trotz Warnungen der Ärzte begann er auch wieder Sport zu machen und nach unglaublich langer Leidenszeit vollbrachte er ein Wunder, als er mit seinem geliebten Snowboard wieder erste Schwünge in den Schnee ziehen konnte.

Kevin Pearce: „Ich war dem Tod so nah, dass ich nun keine Angst mehr davor habe. Ich bin einfach nur froh, noch am Leben zu sein“

Das Leben als Leistungssportler war für Kevin Pearce aufgrund des großen Verletzungsrisikos für immer vorbei. Er gründete eine Stiftung für Opfer von Schädel-Hirn-Verletzungen und hielt Vorträge auf der ganzen Welt, um Menschen in schwierigen Situationen zu helfen, immer an sich zu glauben. Kevin Pearce war durch seinen Unfall eine große Karriere als Snowboardfahrer genommen worden. Trotz dieses schweren Schicksalsschlages überwand er diesen Tiefpunkt und fand seine neue Berufung darin, den Menschen neue Hoffnung zu schenken. Denn egal wie schlimm das Schicksal im Leben auch zuschlug, so wie es bei ihm geschehen war, es taten sich immer neue Wege und Chancen auf, wie man seinem Leben einen neuen Sinn geben konnte.

Kevin Pearce: „Wenn du hinfällst, kannst du dich wieder aufrappeln. Man kann es schaffen und ein wirklich erfolgreiches, zufriedenes Leben leben. Das ist die Botschaft, die ich Leuten vermitteln will“