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Warum lässt Gott Leid zu? Was ist das für ein Gott, der die schlimmsten Katastrophen nicht verhindert? Warum ist Unrecht so unaufhaltsam auf dem Vormarsch? Wo ist Gott, wenn man ihn so dringend braucht? William Young hat allen Grund, sich diese Fragen zu stellen. Und keine Angst. Die folgende Geschichte ist kein Religionsunterricht.

William Young: „Warum kann Gott Leid zulassen?“

William Young hat sich eine perfekte Fassade aufgebaut. Er hat eine Frau, sechs Kinder, einen Job. Alles, was man für ein gutes Leben braucht. Doch innerlich schleppt er eine große Last mit sich herum. Es ist ein Geheimnis, das er vor allen anderen Menschen verbirgt, ihn jedoch tief in seinem Herzen auffrisst. William Young wurde von einem Stamm, wo seine Eltern als Missionare tätig waren, als kleines Kind sexuell missbraucht. Danach wurde er im Alter von sechs Jahren in ein Internat abgeschoben. Die Tortur geht weiter, die älteren Schüler missbrauchen dort die jüngeren Kinder. Von seinen Eltern erhält er keine Liebe. Sein Vater ist gewalttätig und voller Wut, seine Mutter oft abwesend. William Young kann mit niemandem reden und ist gefangen in einer schrecklichen Welt, wo es keinen Ausweg für ihn gibt. Und natürlich gibt er Gott die Schuld, denn er hat ihn im Stich gelassen.


William Young verdrängt seine schlimmen Erinnerungen und flüchtet sich als Erwachsener in Gleichgültigkeit und Abhängigkeit. Dieses äußerliche Erscheinungsbild beginnt nach und nach zu bröckeln, denn seine Vergangenheit lastet wie ein großer, dunkler Schleier auf seiner Seele.
Schuld- und Rachegefühle vergiften seine Beziehungen, auch in der eigenen Familie. Die Unversöhnlichkeit mit den Schuldtragenden aus seiner Kindheit ist zu einer regelrechten Fessel in seinem Leben geworden. William Young erkennt, dass er etwas unternehmen muss, sonst wird er niemals glücklich werden. Zum ersten Mal setzt er sich mit seinem gebrochenen Herzen aus der Vergangenheit auseinander. Dieser Entschluss wird sein Leben für immer verändern.

William Young: „Es ist so, als würde man eine Leiche mit sich herumschleppen und sie nicht loslassen wollen“


William Young beginnt ein Buch zu verfassen. Er schreibt nicht über seine eigene Geschichte, sondern über einen fiktiven Mann, dem ebenfalls großes Leid zugefügt wird. Der springende Punkt ist jedoch für beide gleich: Verdrängen wir schlimme Erfahrungen oder stellen wir uns der Vergangenheit? Wiliam Young erfindet dafür eine Hütte, die den Ort im Inneren unseres Herzens und unserer Seele darstellt. In dieser Hütte wird man genau mit den Dingen konfrontiert, die unsere Seele so schwer belasten. Doch in diesen tiefen Abgründen schreibt William Young auch über einen Gott, der immer Hoffnung schenkt und die richtigen Antworten findet.

Jetzt wird es spannend!

Egal ob wir an Gott glauben oder nicht, was passiert wenn wir in dieser Hütte beginnen, mit der Vergangenheit aufzuräumen? William Young wagt den Versuch. Er kramt alle Schmerzen, Verluste und Ängste aus seinem Innersten hervor und schafft es in einem langwierigen Prozess, zu vergeben. Er vergibt sich selbst, den Tätern und seinen Eltern. Hunderte Male kommen die schrecklichen Erinnerungen wieder zum Vorschein, und hunderte Male bittet William Young um Vergebung. Es ist kein einfacher Weg, aber er hält tapfer durch. Irgendwann beginnt sich sein Hass aufzulösen, er kann mit der Vergangenheit endlich abschließen. Zu 100%, mit jeder Faser seines Körpers! Plötzlich geschieht mit ihm etwas Sonderbares. William Young fühlt sich immer besser! Sein Gefängnis aus Schmerz und Bitterkeit löst sich in Luft auf und er spürt ein innerliches Gefühl der Befreiung und Lebensfreude! Und William Young schafft es nach jahrelangem Trübsinn, auch Gott zu verzeihen. Und seine Seele? Die macht einen regelrechten Freudensprung!

Wie er die Versöhnung mit Gott angestellt hat? Ganz einfach, mit dem richtigen Bewusstsein! Als Kind wird William Young vom Vater oft geschlagen, aber warum? Weil sein Vater als Kind ebenfalls missbraucht wurde, genauso wie sein Großvater davor. Und beschädigte Menschen beschädigen andere Menschen. Mit Gewalt, Wut und Zorn. Als William Young diesen Zusammenhang erkennt, durchbricht er zum ersten Mal diesen negativen Kreislauf seiner Familie. So schafft er es, als gebrochener Mann wieder Liebe und Freundlichkeit zu geben. Und was dies alles mit Gott zu tun hat? Nicht viel. Denn die Menschen sind für ihre Taten selbst verantwortlich. Im positiven, wie im negativen Sinn. Obwohl William Young großteils Opfer war, hat er die Verantwortung für seine Vergangenheit nicht mehr weggeschoben. Mit dieser Einsicht befreit er sich aus einem geistigen Gefängnis und lehrt uns eine besondere Botschaft: Wir alle können uns von negativen Strickmustern befreien, egal wie schlimm diese sind!

William Young: „Wir Menschen realisieren nicht, wie viel Macht wir haben und wie gewichtig unsere Entscheidungen sind“

Als William Young sein Buch fertig hat, schenkt er die ersten Ausgaben seiner Familie, den Verwandten und Freunden. Und diese sind begeistert von dem Buch! Die Verlage jedoch lehnen das Manuskript aus unterschiedlichsten Gründen ab. Aber das Leuchtfeuer ist bereits entzündet. Freunde von William Young sind so überzeugt von dem Buch, dass sie dafür extra einen eigenen Verlag gründen, um das Buch vertreiben zu können. Das letzte Geld wird zusammengekratzt, um mehrere Exemplare drucken zu lassen. Was dann passiert, ist als Wunder zu bezeichnen.


Durch Mundpropaganda und Weiterempfehlungen schießt das Buch in den Bestsellerlisten ganz nach oben. Unglaubliche 70 Wochen führt „Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott“ die Bestsellerliste der „New York Times“ an. Ohne echte Werbung oder spezielle Marketingaktionen. Nach menschlichen Gesichtspunkten hätte das Buch niemals ein Bestseller werden können. Millionen verkaufte Exemplare sprechen aber eine deutliche Sprache! Als Draufgabe wird auch noch ein Film über dieses Buch produziert und weltweit verbreitet.

Das Buch von William Young löst in den Herzen der Menschen etwas aus, das sie verändert. Unabhängig ihrer Religionszugehörigkeit. Unabhängig davon, ob sie an irgendetwas glauben oder nicht. Es nimmt dem Zweifler die Zweifel, dem Traurigen die Trauer, es gibt dem Hoffnungslosen die Hoffnung. Denn sehnen wir uns in Wirklichkeit nicht alle nach einer tiefen Beziehung zu einem Gott und wünschen uns, dass er uns von unseren Schmerzen und Enttäuschungen heilt? Die Geschichte von William Young gibt uns neue Kraft, wie wir tiefe Lebenskrisen überwinden können.

Vielen Dank dafür!

William Young: „Nach vielen Problemen fühle ich mich endlich wohl in meiner Haut. Gott liebt und versteht dich. Gott ist großzügig und verzeihend. Gott ist nie von dir enttäuscht“

Das Buch und der Film zu dieser inspirierenden Geschichte:

Einzelnachweise (abgerufen am 01.04.2018):
1. www.dran-next.net – Interview mit William Paul Young
2. www.erf.de – „Ich musste aufhören, Gott zu verurteilen“
3. www.pro-medienmagazin.de – Ungewollt geplant
4. www.jesus.ch – The Shack – Die Hütte: Faszinierende Gespräche mit Gott
5. wikipedia.org – William P. Young