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Die 17-jährige Schülerin Jenni Lake litt schon seit längerem unter starker Migräne. Als sie sich aus diesem Grund von Ärzten untersuchen ließ, folgte bald eine Schockdiagnose. Man fand mehrere Tumore auf der rechten Seite ihres Gehirns, die ihre Kopfschmerzen verursachten, und weitere Tumore im Rückenmark. Ihr sorgenfreies Leben war für das junge Mädchen nun vorbei, denn von nun an musste sie sich sofort einer Chemotherapie und einer Bestrahlung unterziehen. Jenni Lake trug die Diagnose mit Fassung, doch als man ihr mitteilte, dass sie durch diese Therapie keine Kinder mehr bekommen könnte, brach eine Welt für sie zusammen.

Jenni Lake schlug gut auf die Behandlung an und die Ärzte bestätigten, dass die Tumore kleiner wurden. Doch plötzlich bekam sie ständig Bauchschmerzen und musste sich immer wieder übergeben. Die Ärzte stellten die eigentlich unmögliche Ursache fest und teilten der jungen Frau mit, dass sie in der zehnten Woche schwanger war. Jenni Lake und ihr Freund hatten sich nicht um eine entsprechende Verhütung gekümmert, da man ihnen mitgeteilt hatte, dass sie sowieso nicht schwanger werden könnte, umso größer war nun die Überraschung. Jedoch teilten ihr die Ärzte auch mit, dass das Baby nicht überleben würde, wenn sie die Chemotherapie fortsetzen würde. Jenni Lake musste nun eine Entscheidung treffen, für die lebensrettende Chemotherapie oder für ihr Baby.

Jenni Lake entschied sich für das Kind und brach die Chemotherapie sofort ab. Die Schwangerschaft verlief in der nächsten Zeit ohne große Komplikationen, jedoch verschlechterte sich der Zustand der jungen Frau in den letzten Wochen der Schwangerschaft erheblich. Der Krebs hatte nun wieder Oberhand gewonnen und schwächte das junge Mädchen immer mehr. Jedoch kämpfte sie weiter, vor allem für ihr Baby. Und tatsächlich brachte Jenni Lake einen gesunden Buben zur Welt, und sie taufte ihn Chad Michael. Es hätte ein neuer und glücklicher Lebensabschnitt für die junge Familie werden können, jedoch sollte es ein trauriger Abschied werden.


Jenni Lake war vollkommen ausgelaugt, sie hatte alle Kraft für die Geburt ihres Kindes gegeben. Als man ihr das Baby in die Arme legte und sie ihren kleinen Sohn das erste Mal auf die Wange küsste, war sie noch nie so glücklich in ihrem Leben gewesen. Ihr Kind hatte sie nun gerettet, jedoch konnten die Ärzte für sie selber nichts mehr tun. Jenni Lake starb zwölf Tage nach der Geburt ihres Sohnes.

Jenni Lake hatte ihre folgenschwere Entscheidung nie bereut. Der Mutterinstinkt von ihr war stärker als die Angst vor dem Tod. Sie opferte sich, damit ihr Baby überleben konnte, und verzichtete auf eine für sie lebensnotwendige Chemotherapie. Nun kümmert sich die Mutter von Jenni Lake um das Kind, welches nun ohne seine tapfere und großherzige Mutter aufwachsen muss.

Jenni Lake kurz vor ihrem Tod: „Ich kann nicht mehr, ich habe es geschafft, was ich schaffen wollte. Mein Baby sicher auf die Welt zu bringen“