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Als Miles Scott 18 Monate alt war, wurde bei ihm Leukämie festgestellt. Der kleine Junge musste schwere Zeiten durchmachen, und auch für die Eltern waren die langen Krankenhausaufenthalte eine enorme Belastung. Miles Scott hatte trotz seiner Erkrankung einen sehnlichsten Wunsch in seinem Leben, denn er wollte einmal ein echter Held sein. Er träumte davon, gemeinsam mit seinem großen Idol Batman (Comic-Held) auf Verbrecherjagd zu gehen und den Kriminellen das Handwerk zu legen. Von diesem großen Wunsch hörte eines Tages auch die „Make-A-Wish-Foundation“, welche sich die unentgeltliche Erfüllung von Herzenswünschen schwerstkranker Kinder zum Ziel gesetzt hatte. Etwa einen Monat vor diesem Vorhaben wurden ein paar freiwillige Helfer gesucht und erste Vorbereitungen wurden getroffen. Als sich die Eltern mit ihrem fünfjährigen leukämiekranken Sohn auf den Weg nach San Francisco (Kalifornien) machten, sollten sie eine große Überraschung erleben.


Als sie ankamen, wurde Miles Scott ein Batman-Kostüm überreicht, und dies höchstpersönlich vom Polizeichef von San Francisco. Ein schwarzer Lamborghini, welcher extra mit gelben Aufklebern versehen wurde, stand schon als Batmobil bereit. Das Herz des kleinen Jungen pochte wie wild, als er plötzlich sein großes Idol Batman (verkleideter Schauspieler) erblickte. Er durfte nun tatsächlich mit seinem Vorbild in das Auto steigen und mit ihm auf Verbrecherjagd gehen. Als sich „Batman“ und „Batkid“ auf den Weg machten, wurde sie von Polizisten auf Motorrädern begleitet. Was sie jedoch nicht wussten war, dass viele Menschen im Internet von dieser außergewöhnlichen Aktion mitbekommen hatten.

Mehr als 10.000 Schaulustige hatten sich an den verschiedenen Standorten versammelt, um Miles Scott anzufeuern. „Batkid“ musste eine Frau retten, welche natürlich nur zum Schein auf die Gleise der Kabelbahn von San Francisco gefesselt war und er legte einem fiktiven Dieb das Handwerk, welcher gerade eine Bank ausrauben wollte. Tausende Zuschauer klatschten lautstark Beifall und jubelten dem überglücklichen Jungen zu, als dieser seine Aufgaben mit Bravour meisterte. Straßen wurden gesperrt und Helikopter kreisten über die Stadt, als „Batkid“ sich auf die Verfolgungsjagd machte, um den Schurken „Pinguin“ mit Erfolg wieder einzufangen. Fünf Stunden durfte sich Miles Scott in ganz San Francisco austoben, hunderte freiwillige Helfer organisierten ihm ein unvergessliches Erlebnis.


Am Ende des Tages traf sich Miles Scott noch mit dem Bürgermeister von San Francisco. Umjubelt von tausenden begeisterten Zuschauern und live im Fernsehen übertragen erhielt „Batkid“ als Dank einen symbolischen Schlüssel der Stadt überreicht. Der Fünfjährige war so überwältigt von dieser feierlichen Zeremonie, dass er vor Begeisterung nur noch seine Faust in den Himmel strecken konnte. Auch die Eltern des Jungen, welche neben ihm standen, waren zu Tränen gerührt.

Lokalzeitungen feierten den kleinen Helden mit Schlagzeilen wie „Batkid rettet die Stadt“ und sogar die Staatsanwaltschaft von San Francisco gab eine Pressemitteilung mit Anklageerhebung gegen die Feinde von „Batkid“ heraus. Miles Scott erhielt zudem eine Videobotschaft vom US-Präsidenten Barack Obama und auch in den sozialen Netzwerken war der Junge der absolute Star. Der Tag von „Batkid“ wurde im Internet in über 100 Ländern gezeigt und von Millionen mitfühlenden Menschen verfolgt.

Diese besondere Aktion ging in die Geschichte ein als der Tag, wo eine ganze Stadt einem kleinen Jungen ihre positive Energie übermitteln konnte. Der fünfjährige Miles Scott schaffte es in späterer Folge, seinen Krebs zu überwinden. In seinem Herzen sind bis heute die vielen freudestrahlenden Menschen so fest verankert, dass er diesen außergewöhnlichen Tag nie mehr vergessen wird. Außerdem wollte er als „Batkid“ noch viele Abenteuer bestreiten.